Das Procedere der Abklärung

Anmeldung

Nach der schriftlichen ärztlichen Zuweisung kann die Untersuchung geplant werden.

Einbezug bereits vorhandener Informationen

Im Vorfeld der Untersuchung werden Sie gebeten, alle bereits vorhandenen Vorbefunde und eine Auflistung Ihrer aktuellen Medikamente mitzubringen. Sinnvoll ist eine vorgängige Blutuntersuchung, um mögliche organische Ursachen (Schildrüsendysfunktion, Eisenmangel, Vitaminmangel o. ä.) auszuschliessen bzw. mit einzubeziehen.

Manche Medikamente und Substanzen sollten vor der Untersuchung nicht eingenommen werden (z. B. Stimulantien, Benzodiazepine, Opiate, Cannabis, Alkohol). Genaueres dazu kann im Vorfeld telefonisch geklärt werden.
Bei allen neuropsychologischen Fragstellungen sind Schulzeugnisse, insbesondere aus der Primarschulzeit, eine wichtige Informationsquelle. Sie erleichtern die Einschätzung bezüglich des Verlaufs der Störung.

Ablauf einer neuropsychologischen Untersuchung

Kern der Untersuchung ist in jedem Fall die ausführliche Anamneseerhebung mit Ihnen selbst.
Häufig ist der Einbezug von Angehörigen sinnvoll oder sogar notwendig. Sie werden in diesem Falle entweder zur Untersuchung mit eingeladen, telefonisch und/oder mittels Fragebögen befragt.

Je nach den Schilderungen in der Anamnese und den Vorbefunden werden die Testverfahren ausgewählt, die zur Abklärung der individuellen Fragestellung geeignet sind.

Dabei handelt es sich meist um neuropsychologische Tests zu Aufmerksamkeit, Informationsverarbeitung, Gedächtnis, Executivfunktionen und visuell-räumlichen Leistungen. Manchmal ist eine weitergehende Untersuchung zusätzlicher Funktionen (Sprache, Rechnen, Praxie, Gnosie ect.) erforderlich.

Zur Beantwortung mancher Fragestellung ist zusätzlich die Einschätzung der intellektuellen Leistungsfähigkeit sinnvoll.

Die Testergebnisse werden mit Normen verglichen und ermöglichen eine Einschätzung des individuellen kognitiven Leistungsprofils. Dabei geht es nicht nur um die Erfassung von Defiziten, vielmehr werden auch vorhandene Ressourcen eingeschätzt.

Je nach Verdachtsdiagnose kommen zusätzlich Fragbögen und standardisierte Interviews zum Einsatz (z. B. bei ADHS, bei psychischen Störungen).

Dauer/Aufwand

Im Regelfall dauert die gesamte Untersuchung zwischen 4 und 5 Stunden. Bei sehr komplexen Fragstellungen bzw. bei komplizierteren Krankengeschichten kann sie bis zu ca. 6 Stunden dauern.

Auswertung/Bericht

Die Auswertung der Befunde und die schriftliche Berichtserstellung erfolgt möglichst zeitnah zur Untersuchung.